Mit grossem Engagement hatte das Architektenteam im Oktober 2020 das Vorprojekt ausgearbeitet und mit den Fachplanern das Baubudget verfasst. Das gesamte Projektteam und der Steuerungsausschuss hatte unter Führung der Projektleiterin Michelle Kamm die Berichte zusammengetragen und den Antrag formuliert.
Mitte November 2020 konnte das Vorprojekt dem Gemeinderat zur Genehmigung vorgelegt werden. Ebenfalls wurde der Planungs- und Ausführungskredit für den Ersatzbau inkl. der Sanierung und Optimierung der bestehenden Liegenschaft Hegenheimermattweg 76 beantragt. Die Überweisung des Geschäfts an die einwohnerrätlichen Kommissionen 'Bauwesen und Umwelt' sowie 'Kultur und Soziales' erfolgte durch den Gemeinderat Robert Vogt.
Die einwohnerrätlichen Kommissionen 'Bauwesen und Umwelt' sowie 'Kultur und Soziales' haben Empfehlungen zum Projekt Ersatzbau verfasst. Das Projekt wurde am 14. April 2021 an der Einwohnerratssitzung diskutiert und schlussendlich an den Gemeinderat zurückgewiesen. Gewünscht wurden Kostenangaben für einen Erdbebensicherheitsnachweis, eine maximal grosse Photovoltaikanlage und den Zusammenschluss des Energie-Eigenverbrauchs. Andrea Schäfer, Redaktorin des Allschwiler Wochenblatts hatte in der Ausgabe vom 23. April 2021 einen umfassenden Bericht zur Einwohnerratsdebatte verfasst.
Die zusätzlichen Kosten der oben genannten drei Positionen führten zu einem Anstieg des Baubudgets, das höher als die Finanzkompetenz des Einwohnerrats ist. Die Wahrscheinlichkeit stieg, dass es bei diesem Geschäft zu einer Volksabstimmung kommen würde, obwohl alle Fraktionen das Projekt vorbehaltlos unterstützten.
Zu einer weiteren Verzögerung kam es, als ein erst unmittelbar vor der Einwohnerratssitzung vom 5. Mai 2021 eingegangenen Antrag des Gemeinderats eingereicht wurde. Darauf wurde wurde das Geschäft Ersatzbau aus der Traktandenliste gestrichen und zur Besprechung auf die Juni-Sitzung vertagt. Aufgrund des Antrags des Gemeinderats tagte die Kommission `Bau und Umwelt` erneut und passte ihren Antrag abermals an.
Am Dienstag, 15. Juni 2021 wurde das Geschäft 4528 `Freizeithaus Allschwil - Ersatzbau Pavillon, Sanierung und Optimierung H76` um 20:45 abschliessend behandelt. Die Einwohnerratssitzung war öffentlich zugänglich und fand im Saal der Schule Gartenhof (Lettenweg 32) statt. Es war eine interessante Debatte:
Der Einwohnerrat musste zwischen dem Antrag der Kommission `Bau und Umwelt` und dem Antrag der SP entscheiden. Diese unterschieden sich wesentlich: Beim Antrag der Kommission wurden alle Kosten für den Nachweis der Erbebensicherheit beim Bestandbau H76 samt allfälligen Ertüchtigungen sowie die Maximal-Variante der Photovoltaikanlage (PV) in den Ausführungskredit eingerechnet. Beim Antrag der SP wurde die gesamtflächige PV-Anlage für ein separates Geschäft herausgelöst. Damit käme der Ausführungskredit wieder in die Finanzkompetenz des Einwohnerrats und es würde keine Volksabstimmung brauchen.
Nachdem sich alle Fraktionen in einem spannenden Wortabtausch positioniert hatten, wurde als erste Abstimmung zwischen den beiden Anträgen entschieden. Mit 23 zu 11 Stimmen und einer Enthaltung gewann der Antrag der SP mit Unterstützung von CVP, Grünen, GLP und EVP.
Im Anschluss wurde über die Kosten des Ausführungskredits sowie das separat zu behandelnde Projekt PV-Anlage abgestimmt. Dabei gab es jeweils 26 Ja-Stimmen, 8 Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Nachdem bei der Kostengenauigkeit (+/- 15%) und dem Baukostenteuerungsindex die Anträge der Kommission `Bau und Umwelt` ohne Gegenstimmen angenommen wurden, folgte die Schlussabstimmung: Mit 30 Ja-Stimmen und 5 Enthaltungen wurde das Geschäft abgeschlossen.
Wir freuen uns sehr, dass alle Fraktionen hinter diesem Projekt stehen und sowohl den Planungsprozess als auch die Architektur gewürdigt haben. Mit diesem Entscheid können wir nach der Referendumsfrist von 30 Tagen mit der weiteren Planung fortfahren. Über die weiteren Schritte orientieren wir interessierte Leser*innen auf dieser Webseite. Nun freuen wir uns über den Zuspruch und danken allen Mitwirkenden und Beteiligten, den Fachleuten der Verwaltung und allen politisch Tätigen für die Unterstützung und das Wohlwollen. Ein besonderer Dank gilt den einwohnerrätlichen Kommissionen, die mit grosser Sorgfalt das Geschäft behandelt haben.
Auch dazu gibt es ein informativer Bericht im Allschwiler Wochenblatt:
Im angefügten Interview äussern sich das Projektteam zum gesamten Planungsprozess und blicken auf das Mitwirkungsverfahren zurück. Dazu gibt es Ausführungen zum architektonischen Konzept. Wir danken Moritz Schibler fürs Verfassen und allen Interessierten viel Spass beim Lesen.